Die Dachstiftung: ein Modell der Zukunft

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Sie hören den Begriff Dachstiftung zum ersten Mal? Es lohnt sich, dieses Modell genauer anzuschauen! 

Ausgangslage
In der Schweiz gibt es fast 13‘900 Stiftungen, Tendenz weiterhin steigend. Rund die Hälfte davon ist operativ tätig, verfolgt eigene Projekte zur Umsetzung des Stiftungszweck, und viele davon sind auf private und institutionelle Zuwendungen angewiesen. Die andere Hälfte sind Förderstiftungen, die basierend auf eigener Auswahl oder auf Gesuch hin Projekte finanziell unterstützen.
Bei vielen Förderstiftungen mit kleinen und kleinsten Vermögen gerät das Verhältnis von Verwaltungskosten und Fördervolumen aus dem Gleichgewicht, weil sie nur kleine Ausschüttungen machen können.

Dachstiftung als wertvolle Alternative
Für die Errichtung einer selbständigen Förderstiftung auf unbestimmte Dauer ist ein Stiftungskapital von mindestens CHF 5 bis 10 Millionen empfehlenswert. Privatpersonen, die sich gemeinnützig engagieren möchten, aber einen so grossen Betrag nicht einbringen möchten oder können, sollten deshalb prüfen, ob die Gründung eines Stiftungsfonds oder einer (juristisch unselbständigen) Zustiftung bei einer Dachstiftung für sie das bessere Modell darstellen könnte. Auch bestehende kleine Förderstiftungen sollten überlegen, sich mittels Absorptionsfusion einer Dachstiftung anzuschliessen.

… Dachstiftung?
Eine Dachstiftung ist eine Stiftung nach Art. 80 ff. ZGB mit breitem Förderzweck. Unter ihrem Dach können Donatorinnen und Donatoren ein Gefäss (Stiftungsfonds oder Zustiftung) einrichten, das ausschliesslich dem von ihnen gewünschten Zweck gewidmet ist. Stellen Sie sich die Dachstiftung als ein Haus mit verschiedenen Zimmern vor. Unter dem gleichen, soliden Dach gibt es Zimmer z.B. für kulturelle oder soziale Zwecke, für Tierschutz oder für Forschung und Bildung. Jedes Zimmer ist nur diesem Zweck gewidmet, und das, was drin ist, darf nur dafür verwendet werden.

Die Vorteile einer Dachstiftung
Eine Dachstiftung ist professionell geführt und verfügt über die notwendige Infrastruktur. Sie ist als gemeinnützig anerkannt und steuerbefreit. Die Steuerbefreiung gilt auch für neue Stiftungsfonds / Zustiftungen, für die somit die teils aufwändige und zeitintensive Vorabklärung bei den Steuerbehörden entfällt. Ein neues ‚Zimmer‘ kann deshalb einfach und zeitnah eingerichtet werden.
Weil Stiftungsfonds und Zustiftungen nicht im Handelsregister eingetragen werden müssen, geniessen Donatorinnen und Donatoren zusätzliche Diskretion.
Last but not least: die Dachstiftung ist für die Buchführung, Revision, die Berichterstattung gegenüber der Aufsichtsbehörde etc. besorgt. Die Stiftungsfonds / Zustiftungen können sich auf ihre Fördervorhaben konzentrieren und sind von häufig ungeliebten administrativen Aufgaben befreit.

Fazit: die Dachstiftung bietet die Möglichkeit unkompliziert, zeitnah, diskret, individuell und kostengünstig ein philanthropisches Anliegen umzusetzen. 

Spannend, nicht? stiftung.ch kann Ihnen weiterhelfen
Aktuell gibt es in der Schweiz rund 30 Dachstiftungen. Ein Teil von ihnen präsentiert sich auf der Website www.dachstiftungen.ch, auf der Sie sich einen ersten Überblick verschaffen können.
stiftung.ch ist mit anderen Dachstiftungen vernetzt und im Austausch, so dass wir Sie diesbezüglich gut beraten können. Bei stiftung.ch domiziliert und geführt ist die Kyria Dachstiftung (www.kyria.ch).
Sehr gerne sind wir für Sie da, wenn das Modell Sie interessiert, unabhängig davon, ob sie eine Privatperson oder Vertreter:in einer bestehenden selbständige Stiftung sind. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktnahme!

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Brigitt Kuettel

Brigitt Kuettel

Brigitt Küttel studierte Recht an der Universität Zürich und erlangte 1992 – nach Stationen auf der Jugendstaatsanwaltschaft St. Gallen und am Bezirksgericht Bülach – das Anwaltspatent. Als langjährige Beraterin für Stiftungsgründungen, -fusionen, Steuerbefreiung etc. sowie als Geschäftsführerin resp. Leiterin der Geschäftsstelle verschiedener Organisationen verfügt sie über eine Erfahrung von mehr als zwanzig Jahren. Durch zahlreiche ehrenamtliche Engagements in Stiftungen und Vereinen kennt sie auch die Sichtweise derer Organe à fond.

Bis 2012 engagierte sie sich in verschiedenen Funktionen für die Pfadibewegung Schweiz, deren Ehrenmitglied sie ist. Heute singt sie in ihrer Freizeit im international erfolgreichen (gospel)chor zug.

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